Stand: 12.09.2020

Slogan
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Recherchen und Überlegungen zur geplanten Regionalbuslinie 862 durch die Allingerstraße in Eichenau

Zweifellos erfüllen Busse für den öffentlichen Nahverkehr eine wichtige Aufgabe. Gerade auf dem Land leisten Busse für die Mobilität unerlässliche Dienste. Andererseits können mit einer Buslinie allerdings auch Nachteile, Belastungen und Risiken verbunden sein. Vor- und Nachteile müssen berücksichtigt und gegeneinander abgewogen werden.

1) Ausgangslage

Was vielen Eichenauer Bürgern lange Zeit nicht bekannt war:
Laut aktueller Planung werden ab Dezember 2021 alle bestehenden Buslinien in Eichenau eingestellt (841, 842, 824) und durch neue Regionalbuslinien (860, 861, 862) ersetzt.
Bisher wird Eichenau durch Ortsbuslinien an die S-Bahn angeschlossen: die Linien 841 und 842, sowie abends 824.
Es werden ein 10,5m und ein 8,5m langer Bus, sowie ein Minibus eingesetzt.
Nur zwischen 06:40 Uhr und 07:28 Uhr wird auf der Linie 842 - vermutlich dreimal - ein 12m langer Bus eingesetzt.

(Quelle: https://eichenau.org/MVV-Buslinie-824-ab-Dezember-2013.o7555.html)

Wenn man einmal von der Ausnahme der Linie 842 absieht, ist die geplante Buslinie 862 die erste, die permanent mit einem 12m langen Bus durch ein Wohngebiet geleitet wird. Dies hat es in Eichenau bisher nicht gegeben.
Betrachtet man die gesamte Strecke der Regionalbuslinie 862, stellt man fest, dass sie auf keinem Streckenabschnitt zwischen S-Bahnhof Fürstenfeldbruck und S-Bahnhof Puchheim auch nur annähernd durch ein reines Wohngebiet geleitet wird, das vergleichbar mit der Allingerstraße in Eichenau ist.

2) Vergleich bisherige Linie 841 mit der geplanten Linie 862

Die Ortsbuslinie 841 bedient bereits bisher das südliche Ende der Allingerstraße.
Sie bedient die Haltestelle Eichbüchl und fährt über die Parkstraße wieder zurück zur Hauptstraße.

     841    862
Betriebszeiten    
     Montag - Freitag 5:40 - 20:02 5:40-0:20
     Samstag 6:20 - 19:49 5:40-0:20
     Sonn- und Feiertage kein Betrieb 8:00-18:30
Betriebsdauer in Stunden    
    Montag - Freitag 14,4 18,7
    Samstag 13,7 18,7
    Sonn- und Feiertage 0 10,5
Woche gesamt 85,7 Stunden 122,7 Stunden
Anzahl der Busdurchfahrten    
    Montag - Freitag 38 112
    Samstag 42 112
    Sonn- und Feiertage 0 22
Woche gesamt 232 694

In meiner ursprünglichen Auswertung habe ich übersehen, dass die Linie 841 von Montag bis Freitag nur entweder auf der Hinfahrt oder auf der Rückfahrt zur Haltestelle Eichbüchl fährt. Diese Tabelle zeigt, dass im Vergleich zur Buslinie 841 durch die geplante Buslinie 862 die wöchentliche Anzahl der Busdurchfahrten im südlichen Abschnitt der Allingerstraße (0,4km Länge) um ca. 200 Prozent zunimmt, die Anzahl der Busdurchfahrten verdreifacht sich also.
Der Großteil der Anwohner der restlichen Allinger- und betroffenen Olchingerstraße (1,1km Länge) war bisher den Belastungen einer Buslinie überhaupt nicht ausgesetzt.
Aufgrund des kurzen Wegs zum Bahnhof profitieren gerade die Anwohner dieses Abschnitts aber kaum von den Vorteilen einer Buslinie.
Außerdem belastet keine andere Buslinie in Eichenau ein Wohngebiet so stark wie die Linie 862.
Keine andere Regionalbuslinie fährt in Eichenau durch ein Wohngebiet.
Die geplante Linie 862 fährt weder in Fürstenfeldbruck noch in Emmering oder Puchheim durch ein Wohngebiet.

(Quelle: https://www.mvv-muenchen.de/fileadmin/mediapool/07-Ueber_den_MVV/02-Dokumente/Ausschreibungen/8XX_LK_FFB/862__2020_VORAB-Fahrplan.pdf, http://web.archive.org/web/20200321181556/https://www.mvv-muenchen.de/fileadmin/mediapool/07-Ueber_den_MVV/02-Dokumente/Ausschreibungen/8XX_LK_FFB/862__2020_VORAB-Fahrplan.pdf,)

Wenn man die Buslinie 824 miteinbezieht, die abends mit einem Minibus verkehrt, kommt man zu folgendem Ergebnis: Die Linie 824 hält Montag bis Sonntag jeweils 13 mal an der Haltestelle Eichbüchl. Das macht in der Woche insgesamt 91 mal. Wenn man die Busdurchfahrten der Linien 841 und 824 zusammenrechnet, ergibt sich durch die geplante Buslinie 862 immer noch eine Zunahme um 115 Prozent, d.h. es finden mehr als doppelt soviele Busdurchfahrten statt. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Minibusse nur die Größe eines etwas langgestreckten Lieferwagens haben. Übrigens werden auch untertags für die Buslinie 841 häufig diese Minibusse eingesetzt.

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3) Gesundheitliche Beeinträchtigung

Prinzipiell wird mit dem Einsatz eines Busses der Autoverkehr reduziert.
Es darf jedoch in keinem Fall außer Acht gelassen werden, dass auch ein Bus Abgase emittiert und Verkehrslärm verursacht.
Diese ständigen Beeinträchtigungen für die Gesundheit müssen bei der Planung einer Buslinie insbesondere durch ein reines Wohngebiet unbedingt berücksichtigt werden.

4) Nachtruhe

Die Betriebszeiten in den Abend- und Nachtstunden haben auch dramatische Auswirkungen auf die Nachtruhe.
Bisher endeten die Busdurchfahrten der Linie 841 um 20:00 Uhr, d.h. die Nachtruhe war nicht eingeschränkt. Bei der geplanten Linie 862 fährt der letzte Bus um ca. 20 Minuten nach Mitternacht durch die Allingerstraße, d.h. durch ein Wohngebiet.
Gerade Familien bevorzugen ein ruhiges Wohngebiet, um ihren Kindern einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen.
Dies ist nun nicht mehr gegeben.
Bei dieser Überlegung wurde der abendliche Minibus nicht berücksichtigt, da er meiner Meinung nach in die Klasse “großer PKW” fällt.

5) Begegnung der Busse in der Allingerstraße

Ungünstigerweise befindet sich die Allingerstraße ungefähr in der Mitte der Strecke der Buslinie 862.
Laut des geplanten Fahrplans ist an der Haltestelle Eduard-Mörike-Weg die Abfahrtszeit des aus Puchheim kommenden Busses nur eine Minute vor der Abfahrtszeit des aus Fürstenfeldbruck kommenden Busses.
Das bedeutet, wenn der Bus aus Puchheim nur eine Minute Verspätung hat, dann begegnen sich die beiden Busse am Eduard-Mörike-Weg, der engsten Stelle der ganzen Allingerstraße.
Ist die Verspätung größer, treffen sie sich irgendwo entlang der Allingerstraße.
Von Montag bis Freitag parken vor allem morgens und abends, an Wochenenden und Feiertagen ganztags viele Anwohner entlang der Allingerstraße.
Ein Passieren zweier 12 Meter langer Busse ist zu diesen Zeiten äußerst schwierig, wenn nicht unmöglich.
Bei allen bisherigen Ortsbuslinien kann es, ausgenommen der Hauptstraße, zu keinen Busbegegnungen kommen.

6) Anbindung an die S-Bahn

Mit der existierenden Ortsbuslinie 841 beträgt die Umsteigezeit in die S-Bahn Richtung München am S-Bahnhof Eichenau sechs Minuten.
Bei der geplanten Regionallinie 862 beträgt die Umsteigezeit mit dem aus Puchheim kommenden Bus dann 14 Minuten.
Dadurch ist der Bus als S-Bahn-Zubringer vollkommen unattraktiv und es ist nur schwer vorstellbar, dass Anwohner diesen Bus nützen.
Das Gebiet nördlich der Schulstraße liegt bereits so nah am Bahnhof, dass es zu Fuß oder mit dem Fahrrad einfacher und schneller zu erreichen ist.
Stellt man die Überlegung an, mit dem aus Fürstenfeldbruck kommenden Bus zum S-Bahnhof Puchheim zu fahren, sind allerdings drei Minuten Umsteigezeit vom Bus auf die S-Bahn Richtung München sehr kurz.
Sobald der Bus eine geringe Verspätung hat, wird man die S-Bahn verpassen.
Besonders bei Regen, wenn ein Bus gegenüber dem Fahrrad gewisse Vorteile bietet, kommt es aufgrund eines allgemein erhöhten Verkehrsaufkommens - viele fahren dann mit dem Auto und nicht mit dem Fahrrad - und witterungsbedingten Beeinträchtigungen der Straßenverhältnisse sehr leicht zu Verspätungen.
Insgesamt betrachtet ist also die Buslinie 862 für die Anwohner im Einzugsgebiet der Allingerstraße, d.h. östlich der Hauptstraße, ausgesprochen unattraktiv und der Nutzen deshalb äußerst gering.

7) Standpunkte von 2016 von Herrn Seifert, ÖPNV-Experte im Landratsamt

Im Jahr 2016 wurde in der Gemeinde Eichenau ein Zehn-Minuten-Takt für die Ortsbuslinien diskutiert.
In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung sind die Standpunkte von Herrn Hermann Seifert, Nahverkehrsplaner und ÖPNV-Experte im Landratsamt, nachzulesen.
Zum einen spricht er sich gegen einen Zehn-Minuten-Takt aus, weil bei einer der beiden Buslinien dann die Fahrgäste zu lange auf die S-Bahn warten müssten, was die Busverbindung unattraktiv machen würde.
Genau dies wäre bei der geplanten Linie 862 nun der Fall.
Zum anderen hält Herr Seifert die Möglichkeiten zur Erweiterung des Busangebots in Eichenau wegen der speziellen örtlichen Gegenheiten für begrenzt. Das liege an den sehr engen und mit Bussen nur schwer zu befahrenden Straßen in den Wohngebieten abseits von Hauptstraße und Roggensteiner Allee.
Wie kann es sein, dass die Allingerstraße vor drei Jahren für einen Ortsbus zu eng und zu schwer befahrbar war, jetzt aber plötzlich für einen Regionalbus geeignet ist?

(Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/eichenau-die-schattenseite-des-zehn-minuten-takts-1.3015840)

8) Anstieg des Verkehrs in der Allingerstraße

Momentan gibt es in der Allingerstraße keine Park- oder Halteverbote. Autos dürfen auf beiden Straßenseiten parken, es gibt hier gegenwärtig keine Beschränkungen. Um einen 12m langen Bus durch die Allingerstraße zu führen, wird man nicht umhinkommen, ein einseitiges Halteverbot entlang der gesamten Straße einzuführen. Zusätzlich wird es aller Voraussicht nach nötig sein, für den Bus und entgegenkommenden Verkehr Ausweichstellen zu schaffen, d.h. es müssen zusätzliche Halteverbotszonen ausgewiesen werden. Zu den Zeiten, in denen gerade kein Bus durch die Allingerstraße fährt, wird durch diese Maßnahmen der Verkehr durch die Allingerstraße insgesamt beschleunigt werden. Eine Durchfahrt durch die Allingerstraße als Alternativ- oder Ausweichroute zur Hauptstraße wird sehr viel attraktiver werden. Die für die Buslinie erforderlichen Maßnahmen werden deshalb mehr Verkehr anlocken.
Sobald die Südwestumfahrung von Olching erst einmal eröffnet ist, wird der Verkehr durch Eichenau und dann auch durch die Allingerstraße gravierend ansteigen.
Der Charakter dieses schönen und ruhigen Wohngebiets wird zerstört.

9) Anstieg des Verkehrs im gesamten Wohngebiet östlich der Hauptstraße

Wenn werktags zu den Stoßzeiten Busse durch die Allingerstraße fahren, wird der Verkehrsfluss stark verlangsamt werden. Aufgrund der engen Straße, den parkenden Autos und den wenigen Ausweichstellen ist es schwierig für einen 12m langen Bus, sich mit entgegenkommendem Verkehr zu arrangieren.
Die Folge wird sein, dass Verkehrsteilnehmer auf angrenzende Straßen wie die Zugspitzstraße, Bgm-Kraus-Straße und Olchingerstraße ausweichen und der Verkehr anschließend über die Querstraßen wie Eichen-, Fasan-, Frühling-, Nibler-, Wiesen-, Schul-, Beethoven-, Mozart-, Eichendorff-, Wald-, Zweig- und Goethestraße sowie Buchenweg abfließt.
Die Querstraßen werden auch als Zubringer für die Zugspitzstraße an Bedeutung gewinnen. Hiervon sind dann auch die in westlicher Richtung verlaufenden Einbahnstraßen Steinbüchlweg und Schubertstraße betroffen.
Die Autofahrer, besonders die Pendler, die zu den Stoßzeiten unterwegs sind, werden sich an ihre neue Route gewöhnen und werden auf dieser dauerhaft - auch zu anderen Zeiten - so entlangfahren. Die Busverbindung wird also zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen im gesamten Wohngebiet östlich der Hauptstraße führen, mit allen damit verbundenen Risiken und Belastungen, insbesondere Unfallrisiken für Kinder und ältere Menschen.
Nach der Eröffnung der Südwestumfahrung von Olching wird der Verkehr nochmal stark zunehmen.
Die Wohnqualität im gesamten Wohngebiet östlich der Hauptstraße wird stark in Mitleidenschaft gezogen werden.

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10) Verschärfung der Parkplatzsituation

Durch die sicherlich nötigen Halteverbotszonen wird die Anzahl der verfügbaren Parkplätze in der Allinger- und dem nördlichen Abschnitt der Olchingerstraße deutlich reduziert werden. Die Anwohner und deren Besucher werden zum Parken auf die Nebenstraßen ausweichen. Die angespannte Parkplatzsituation wird sich auch auf die Bgm-Kraus-Straße, die Zugspitzstraße und die weiteren Querstraßen Richtung Hauptstraße ausdehnen.

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11) Situation für Fußgänger

Zwischen der Zweig- und Zugspitzstraße gibt es nur noch auf einer Straßenseite einen Gehweg.
Grundsätzlich ist der Gehweg nördlich der Zweigstraße größtenteils sehr eng. Er ist kaum breiter als 130cm.
Man muss nicht von ängstlicher Natur sein, dass es einem angst und bange wird, wenn der Bus zwischen einem parkenden Auto und dem Gehweg an einem vorbeifährt.
Immer wieder ist der Gehweg durch Strommasten und Schaltschränke zusätzlich verengt. An diesen Stellen ist er nur noch zwischen 92cm und 115cm breit.
Auf der gesamten Länge ist es kaum möglich, dass zwei Personen nebeneinander den Gehweg benützen können. Bei derjenigen, die auf der der Straße zugewandten Seite geht, ragt die Schulter bereits auf die Fahrbahn. Deshalb ist es häufig zu beobachten, dass bei zwei Fußgängern einer von beiden auf dem Gehweg und der andere auf der Fahrbahn läuft. Wenn der Verkehr stark ansteigt und große Busse durch die enge Straße fahren, ist dies viel zu gefährlich und nicht mehr möglich. Probleme ergeben sich auch für Mütter und Väter mit Kinderwagen. Sollten sich zwei auf dem engen Gehweg begegnen, muss einer der beiden mit dem Kinderwagen auf die Fahrbahn ausweichen.
Das entsprechende Problem tritt auf, wenn sich zwei ältere Menschen mit Rollator begegnen. Einer der beiden muss mit seinem Rollator über die Bordsteinkante auf die Fahrbahn ausweichen, was alleine von der Handhabung schon beschwerlich und nicht ungefährlich ist.
Wenn der Verkehr stark ansteigt und große Busse durch die enge Straße fahren, ergibt sich ein enormes Gefahrenpotential.

12) Radfahranfänger

Gemäß der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO §2 Absatz 5) darf ein Kind mit dem Fahrrad auf dem Gehweg fahren, wenn es das 10. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Für Kinder, die jünger als 8 Jahre sind, ist das Fahrradfahren auf dem Gehweg sogar Pflicht, es sei denn, es ist ein Radweg vorhanden, der baulich von der Fahrbahn getrennt ist. Im Alter zwischen 8 und 10 Jahren kann es sich ein Kind aussuchen, ob es auf der Straße, dem Rad- oder dem Gehweg Fahrrad fährt. Bei Kindern, die jünger als 8 Jahre sind, dürfen begleitende Aufsichtspersonen mit ihrem Fahrrad ebenfalls den Gehweg nutzen.
In der Allinger Straße - besonders nördlich der Zweigstraße, wo nur noch einseitig ein Gehweg vorhanden ist - ist dies nur schwer vorstellbar. Wenn sich hier zwei Kinder auf dem schmalen Gehweg begegnen, müssen sie anhalten und ihre Fahrradlenker aneinander vorbeifädeln. Wenn sie beide von einer Aufsichtsperson begleitet werden, dann muss vermutlich eine Person auf die Fahrbahn ausweichen.
Die Situation ist also schon bereits jetzt für Radfahranfänger schwierig und Eltern, die aufgrund der Enge der Gehwege ihre jüngeren Kinder (jünger als 8 Jahre) mit auf der Fahrbahn fahren lassen, handeln im Grunde gesetzeswidrig.
Da die Allingerstraße von Radfahrern stark frequentiert ist, würde eventuell die Ausweisung einer Fahrradstraße Abhilfe schaffen.
Wie sollen Eltern mit jüngeren Kindern mit dem Fahrrad die Allingerstraße benutzen, wenn der Verkehr stark ansteigt und große Busse durch die Straße fahren? Angenommen eine Mutter fährt mit ihrem 5 jährigen Sohn mit dem Fahrrad in nördlicher Richtung, dann hat sie zwei Möglichkeiten:

  1. Beide nützen den Gehweg. Sie können nur hoffen, dass keine sonstigen Fußgänger oder Radfahrer unterwegs sind.
  2. Das Kind fährt auf dem Gehweg und die Mutter fährt auf der Fahrbahn. Die beiden sind quasi durch die Straße getrennt. Das Kind fährt links auf dem Gehweg und die Mutter ganz rechts am Straßenrand. Wenn gerade viele PKWs durch die Straße fahren, wird die Mutter besorgt sein, dass das Kind zuverlässig auf dem Gehweg bleibt und nicht durch eine Unachtsamkeit auf die Fahrbahn gelangt. Die Mutter ist nicht bei ihrem Kind und kann sich nicht um ihr Kind kümmern oder dessen Verhalten korrigieren. Kommt jetzt auch noch ca. alle 10 Minuten ein großer Bus, dann verliert die Mutter sogar den Sichtkontakt zu ihrem Kind.
    Diese Situation ist sicherlich für alle Eltern unerträglich.

(Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__2.html)

13) Situation für Radfahrer

Momentan wird die Allingerstraße von sehr vielen Einwohnern Eichenaus als bequeme und behagliche Nord-Süd-Fahrradstrecke benützt, als verkehrberuhigte Alternative zur Hauptstraße. Besonders gemeinsam mit Kindern ist hier zu den meisten Zeiten ein entspanntes und beschauliches Radeln möglich. Sehr viele ältere Mitbürger nützen diese Straße mit dem Fahrrad für ihre Besorgungen und Erledigungen. Viele Einwohner benützen sie mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Bahnhof oder von dort nach Hause oder auf dem Weg nach Olching, Emmering, Fürstenfeldbruck oder Germering.
Für einen Ort wie Eichenau plädiere ich für eine Stärkung des Individualverkehrs zu Fuß und mit dem Fahrrad. Eine Buslinie durch dieses Wohngebiet und diese enge Straße wirkt in Bezug darauf absolut kontraproduktiv.
Man muss nicht von ängstlicher Natur sein, dass es einem angst und bange wird, wenn der Bus zwischen einem parkenden Auto und dem Gehweg an einem vorbeifährt.
Radfahrer sind großen Risiken ausgesetzt, wenn sie von einem Bus in Ärmelstreifweite überholt werden.
Gerade Kinder, Jugendliche und ältere Radfahrer sind besonders gefährdet.
Wenn sich ältere Menschen durch viel Verkehr oder große Busse auf dem Fahrrad unwohl und bedrängt fühlen, werden sie vermutlich wieder häufiger das Auto benutzen.
Radfahren in der Allingerstraße wird durch eine Buslinie sehr viel unattraktiver werden, das steht in krassem Widerspruch zu einer ökologischen Verkehrsplanung und Ortsgestaltung.

14) Gefährdung der Kinder auf dem Schulweg in die Grundschule

Morgens und mittags müssen viele Grundschüler der Josef-Dering- bzw. Starzelbachschule auf ihrem Weg die Allingerstraße und die Olchingerstraße überqueren.
Vor ein paar Jahren noch gab es an der Olchingerstraße, Zweigstraße, Schulstraße und Bgm-Kraus-Straße Zebrastreifen. Diese wurden entfernt.
Genau an diesen Stellen müssen die Grundschüler aus den umliegenden östlichen Wohngebieten über die Allingerstraße gehen.
Die Einführung der geplanten Regionalbuslinie 862 birgt ein hohes Risiko für unsere jungen Mitbürger.
An anderen Straßen mit hohem oder höherem Verkehrsaufkommen in Eichenau gibt es Ampeln: in der Hauptstraße und in der Roggensteiner Allee, nicht jedoch in der Allingerstraße.
Die durch die Buslinie entstehenden Gefahren werden dazu führen, dass Eltern dieses Risiko zu hoch ist und sie vermehrt ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen und wieder dort abholen.
Unsere beiden Kinder haben ab dem zweiten Schultag alleine ihren Schulweg bewältigt und wir als Eltern hatten ein gutes Gefühl dabei.
Für die Kinder waren es die ersten Schritte in die Selbständigkeit und wichtig zur Entwicklung ihrer Selbstsicherheit.

15) Gefährdung der Schüler auf dem Schulweg in die weiterführende Schule

Viele Eichenauer Kinder nützen die Allingerstraße mit dem Fahrrad auf ihrem Weg in die Realschule und das Gymnasium nach Puchheim. Man kann am Morgen ganze Pulks von Kindern auf ihren Rädern beobachten. Zur Stoßzeit am Morgen sind generell auch viele Autos auf der Allinger- und Olchingerstraße unterwegs. Viele Pendler aus Puchheim nützen den Schleichweg über Ihleweg und Olchingerstraße auf ihrem Weg über Olching zur B471. Die geplante Buslinie wird die angespannte Verkehrssituation am Morgen noch weiter verschärfen und die Gefahren für die Schüler werden ansteigen.

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16) Gefahr für Kinder allgemein

Bisher war es für junge Kinder ein Leichtes, sich selbständig und ohne Begleitung eines Erwachsenen nach der Schule oder am Wochenende zu treffen.
Die Risiken, die mit der geplanten Buslinie 862 durch die Allingerstraße einhergehen, stellen einen tiefen Einschnitt dar.
In den bisher ruhigeren Nebenstraßen wie Steinbühlweg, Fasan-, Frühling-, Nibler-, Wiesenstraße, Buchenweg, Eichendorff-, Beethoven-, Mozart-, Zweig-, Schubert- und Goethestraße ist es momentan eingeschränkt möglich, dass Kinder auf der Straße spielen. Es ist nicht so, dass ich dies unterstützen oder propagieren möchte. Natürlich gibt es sicherere Orte für Kinder zum Spielen und ich habe meine eigenen Kinder auch immer dazu angeleitet, auf den Spielplatz zu gehen. Aber wenn Kinder älter und selbständiger werden, bleibt es nicht aus, dass sie ihre eigenen Entscheidungen fällen und sich mal spontan auf der Straße treffen und dort spielen. Ich habe dies schon oft in unserer eigenen Straße und auch immer wieder in anderen der genannten Straßen beobachtet. Auch gibt es im östlichen Teil Eichenaus keinen Bolzplatz, im Gegensatz zu dem im westlichen Teil Eichenaus vorhandenen Bolzplätzen an der Roggensteiner und Budrio Allee.
Der zu erwartende Anstieg des Verkehrs in den Nebenstraßen führt auch zu einem sozialen Einschnitt für die Kinder.
Die Eltern werden mit sehr viel größeren Ängsten leben müssen.

17) Für ältere und gehbehinderte Menschen aus der Wohnanlage Bgm-Kraus-Straße wird die Erreichbarkeit des Ortszentrums erschwert

Mehrere ältere und gehbehinderte Bewohner der Wohnanlage Bgm-Kraus-Straße haben sich beklagt, dass sie nicht wissen, wie sie in Zukunft auf einfache Weise in das Ortszentrum kommen sollen.
Bisher steigen sie an der Haltestelle Eichbüchl in den Bus 841 ein, um dann an einer der Haltestellen Friedenskirche, Wiesenstraße oder Bahnhofstraße auszusteigen, um Arzttermine wahrzunehmen, diverse Besorgungen (Apotheke, Bäckerei, Metzgerei, Wochenmarkt, Poststelle, Bank, Friseursalon, Optiker) zu machen, etwas im Rathaus zu erledigen, die Kirche zu besuchen oder sich zu Kaffee und Kuchen in einem Café oder bei einer kirchlichen oder anderweitigen Veranstaltung zu treffen, um so ihre sozialen Kontakte zu pflegen. Gerade bei Regenwetter oder in den Wintermonaten sind diese Menschen auf diese Busverbindung angewiesen.
Laut aktueller Planung soll die Regionalbuslinie 862 zwar an der Haltestelle Eichbüchl halten, dann aber nicht zur Hauptstraße, sondern durch die Allingerstraße weiter zum Bahnhof fahren.
Wenn sie also in die Ortmitte kommen wollen, müssen sie in Zukunft immer umsteigen.
Entweder sie fahren erst zur Haltestelle Hauptstraße, müssen dann zu Fuß die Hauptstraße überqueren, um auf der gegenüberliegenden Staßenseite in die Regionalbuslinie 860 einzusteigen, die sie dann in die Ortsmitte bringt. Oder sie fahren erst bis zum Bahnhof, um dort in den Bus 860 einzusteigen, der sie dann zurück in die Ortsmitte bringt. Auf dem Heimweg erwartet sie dann das gleiche zeitaufwändige und umständliche Prozedere in umgekehrter Reihenfolge.
Für gehbehinderte Menschen mit Gehwagen und ältere Menschen eine Zumutung!

18) Gartenstadtcharakter Eichenaus wird schwer beschädigt

Die Eichenauer Bürger identifizieren sich mit dem Begriff Gartenstadt. Sie wissen den Charakter einer Gartensiedlung mit hoher Wohnqualität zu schätzen und sind stolz auf die Geschichte und Entwicklung von Eichenau. Gerade diese Identifikation der Einwohner mit ihrer Gemeinde ist etwas ganz Besonderes und macht Eichenau zu etwas Besonderem.
Eine Buslinie, die die Wohnqualität stark beeinträchtigt und den Charakter eines ruhigen Wohngebiets zerstört, ist eine große Enttäuschung für die Einwohner und erschüttert diese Identifikation, auf die ganz Eichenau stolz sein kann.

19) Busfahrer sind auch Leidtragende

Nicht zu beneiden sind auch die betroffenen Busfahrer, die sich durch eine enge Straße im Wohngebiet quälen müssen: Parkende Autos, wenig Ausweichbereiche, viele Querstraßen mit Rechts-vor-Links-Regel und zu den Stoßzeiten viel Verkehr durch Anwohner, die mit dem Auto in die Arbeit aufbrechen bzw. nach Hause kommen.
Der Druck, einen eng getakteten Zeitplan einhalten zu müssen, birgt das Risiko in sich, eine Person, z.B. ein Kind, in der Hektik zu übersehen.
Sollte es zu einem Unfall kommen, trägt allein der Busfahrer die Verantwortung und muss mit den Folgen, vielleicht sogar mit einem persönlichen Trauma leben.

20) Vorteile einer Linienführung durch die Hauptstraße

Laut einem Schreiben von Herrn Landrat Thomas Karmasin liegt der Schwerpunkt dieser Buslinie nicht ausschließlich auf der Anbindung zum S-Bahnhof Eichenau. Die Buslinie soll Störungen der S-Bahnlinie S4 kompensieren und durch Anbindung an andere Regional- und Expressbuslinien ab den Bahnhöfen Puchheim und Fürstenfeldbruck eine Vielzahl von neuen Zielen erreichbar machen. Zum Beispiel schafft die Buslinie 862 auch eine direkte Verbindung zum Graf-Rasso-Gymnasium nach Fürstenfeldbruck. Diese überaus wichtigen Vorteile sind für alle Bürger Eichenaus gleichermaßen interessant. Wäre es nicht erfolgversprechender und zukunftsträchtiger, alle Eichenauer im selben Maße von der Buslinie profitieren zu lassen und diese deshalb durch die zentralgelegene Hauptstraße zu führen? Warum soll der Nutzen des Regionalbusses 862 den Einwohnern westlich der Hauptstraße vorenthalten werden?
Da ein Grundgedanke der Buslinie die Reduzierung des Individualverkehrs mit dem Auto ist, kann diese nur in vollem Umfang erreicht werden, wenn das Angebot allen Einwohnern Eichenaus zur Verfügung gestellt wird.

21) Zu erwartende Schwierigkeiten im Verkehrsablauf

Biegt man aus der Hauptstraße von Süden kommend in die Allingerstraße, ist es bereits jetzt für zwei sich begegnende PKWs wegen der dortigen Engstelle problematisch aneinander vorbeizufahren.
Handelt es sich nun bei einem der Verkehrsteilnehmer um einen 12m langen Bus, wird die Situation zur Nervenprobe. Wer stößt zurück? Der PKW? Der Bus? Und wohin? Zurück auf die Hauptstraße?
Eine andere heikle Situation kann sich ergeben, wenn im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr der Bus 862 vom Bahnhof Eichenau kommend in die Olchingerstraße einbiegen muss. Zu dieser Zeit herrscht starker Verkehr aus Eichenau heraus Richtung Olching und weiter zur B471.
Der Bus kann wahrscheinlich nicht gleich abbiegen und muss warten. Die Abbiegespur ist allerdings so schmal, dass er eventuell den Verkehr Richtung Ortszentrum Eichenau behindert. Spätestens wenn ein Auto vor ihm auch abbiegen will, ist diese Situation gegeben.
Damit entsteht an der Ortseinfahrt Eichenau ein Stau, der sich schnell bis zum letzten Kreisel fortsetzt.

22) Bauliche Schwierigkeiten

An der geplanten Haltestelle Eduard-Mörike-Weg gibt es nur einseitig einen Gehweg.
Wo soll der Ausstieg in Fahrtrichtung Olchingerstraße erfolgen?
Durch einen etwaigen Bau einer Ausstiegsplattform fallen die Parkplätze an dieser Stelle weg.
Fallen diese Parkplätze und noch weitere entlang der gesamten Allingerstraße durch Park- bzw. Halteverbotszonen weg, wird sich die Parkplatzsituation im gesamten Wohngebiet massiv verschärfen.
An allen Straßeneinmündungen entlang der Allingerstraße gilt Rechts-vor-Links Regelung. Teilweise sind die Straßen schlecht einsehbar. Ein Abbremsen ist deshalb unbedingt notwendig. Auf der Roggensteiner Allee wurde bei vielen Querstraßen die Rechts-vor-Links Regelung durch ein Vorfahrtsstraßenschild ersetzt. Vermutlich ist dies wegen der dort verkehrenden Buslinie geschehen.
Wenn die Buslinie 862 durch die Allinger- und Olchingerstraße fährt, passiert sie die folgende Anzahl von Straßen mit Rechts-vor-Links Regelung: 8 von Süd nach Nord und 11 von Nord nach Süd.

23) Die Gemeinde plant keine verkehrstechnischen Änderungen

Laut Aussage von CSU Gemeinderäten auf der CSU Infoveranstaltung vom 12.02.2020 sind keine verkehrstechnischen Änderungen in der Allingerstraße geplant.
Frei interpretiert heißt das soviel wie, momentan planen wir es nicht, aber wenn es so nicht funktioniert, dann wird es halt später nachgeholt.

24) Dystopie

Angenommen es stellt sich heraus, dass doch bauliche Maßnahmen, wie z.B. Parkverbotszonen, Ersetzen der Rechts-vor-Links Regelung durch Vorfahrtsstraßenschilder, Begradigung von Engstellen, erforderlich sind, um einen reibungslosen Busbetrieb durch die Allingerstraße zu gewährleisten, dann wird aus der verkehrsberuhigten Allingerstraße eine attraktive Durchfahrtsstraße und das Verkehrsaufkommen steigt stark an.
Diese veränderte Situation wird selbst dann bestehen bleiben, auch wenn sich in Zukunft herausstellt, dass sich diese Buslinie doch nicht lohnt und sie wieder eingestellt wird.
Ironischerweise wurde die Allingerstraße erst vor einigen Jahren bewusst zu einer verkehrsberuhigten Straße umgebaut, um sie als Ausweichroute zur Hauptstraße unattraktiv zu machen.

Fazit

Die Linienführung des Regionalbusses 862 durch die Allingerstraße hat für die östlichen Wohngebiete in Eichenau nur einen sehr geringen Nutzen, da die Anbindung an die S-Bahn völlig unattraktiv ist.
Außerdem liegt das Gebiet nördlich der Schulstraße bereits so nah am Bahnhof, dass es zu Fuß oder mit dem Fahrrad viel einfacher und schneller zu erreichen ist.
Dieser geringe Nutzen steht in absolut keinem vernünftigen Verhältnis zu den offensichtlichen und oben ausführlich beschriebenen Gefahren und Belastungen.

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Standpunkte von Befürwortern einer Regionalbuslinie durch die Allingerstraße

“Haupstraße ist schon überlastet” - “Nicht noch eine Busverbindung durch die Hauptstraße”

Ein Hauptzweck der Hauptstraße ist, die Durchfahrt durch den Ort zu ermöglichen. Hierfür ist die Hauptstraße entsprechend verkehrstechnisch ausgebaut. Soll in Zukunft wirklich Verkehr durch Wohngebiete geleitet werden, um die Haupstraße zu entlasten?

Die Haupstraße liegt zentral in Eichenau und ermöglicht so jedem Bürger gleichermaßen, von den jeweiligen Vorteilen einer Regionalbuslinie zu profitieren.

An der Hauptstraße gibt es schon gut ausgebaute Bushaltestellen und es müssen keine neuen gebaut werden.

Die bisherigen Buslinien 841 und 842 fahren momentan schon in einem größeren Abschnitt gemeinsam über die Hauptstraße. Die folgenden Bushaltestellen werden von beiden Linien bedient: “Wiesenstraße”, “Bahnhofstraße” und “Schillerstraße”.
Die neuen, geplanten Regionalbuslinien 860 und 862 haben nur eine gemeinsame Haltestelle an der Hauptstraße, die Haltestelle “Hauptstraße”. Was spricht dagegen, mit beiden Linien wie bisher auch die Haltestellen an der Hauptstraße zu bedienen? Neu wäre, dass die Haltestelle “Friedenskirche” zwei Buslinien anfahren.
Laut aktueller Planung soll die neue Ortsbuslinie 861 allerdings auch an der Haltestelle “Wiesenstraße” halten. Man könnte aber zum einen die Ortbuslinie 861 wie im Vorfeld diskutiert nicht auf die Hauptstraße führen oder zum anderen nicht jede Buslinie jede Haltestelle auf der Hauptstraße anfahren lassen.
Wenn man beide Regionalbuslinien 860 und 862 durch die Hauptstraße führen würde, hätte dies im Vergleich zu den jetzigen Buslinien 841 und 842 also kaum eine Mehrbelastung der Hauptstraße zur Folge.

Weitere Überlegungen

Stärkung des Eichenauer Einzelhandels

Entlang der Hauptstraße gibt es verschiedene Restaurants, eine Eisdiele, Bäckereien, eine Metzgerei, einen Getränkemarkt, Fahrradhändler, Optiker, Lebensmittelgeschäfte, ein Feinkostgeschäft, einen Obst- und Gemüsehändler, Apotheken, ein Schreibwarengeschäft, eine Buchhandlung, ein Blumengeschäft, Raumausstatter, Friseursalons, eine Goldschmiede, ein Fotostudio, ein Reisebüro, die VHS, Banken, Zahnärzte, Allgemeinärzte, Physiotherapiepraxen, Psychotherapiepraxen, ein Massagesalon, ein Hörgerätegeschäft, eine Boutique und Änderungsschneiderei, ein Autohaus, Steuerberater, Rechtsanwälte, Fahrschulen, eine Postfiliale, …
Wenn die Regionalbuslinie 862 durch die Hauptstraße fahren würde, könnte es für Einwohner aus Fürstenfeldbruck, Emmering oder Puchheim durchaus attraktiv sein, ohne Umsteigen nach Eichenau zu fahren, um dort das reichhaltige Angebot an Geschäften in Anspruch zu nehmen und hier einzukaufen.
Dieses Angebot könnte auch für die Bewohner des Pflegeheims Haus Elisabeth in Puchheim interessant sein, die an dieser Buslinie wohnen - mit Haltestelle direkt vor der Haustüre - und so eine attraktive Anbindung an den Einzelhandel in Eichenau hätten. Neben dem Pflegeheim befindet sich eine Altenwohnanlage mit über 40 Wohnungen.

Im Gegensatz zur Hauptstraße gibt es in der Allingerstraße keinerlei Geschäfte oder Einkaufsmöglichkeiten.

Man kann aber auch folgende Überlegung anstellen: Angenommen es gibt jetzt schon Kunden aus Fürstenfeldbruck, Emmering oder Puchheim, die das Einkaufsangebot entlang der Eichenauer Hauptstraße nützen und bisher mit dem Auto kommen. Könnte man diese Kunden mit einer attraktiven Busverbindung zu einem Umstieg von dem PKW auf den Bus bewegen, dann wäre die Hauptstraße tatsächlich von Autoverkehr entlastet und mehr freie Parkplätze wären vorhanden.

Weitere Informationen

Recherchen zum Vorwurf, die Anwohner der Allingerstraße haben sich nicht informiert

In einem Artikel im Merkur vom 01.02.2019 wurden die neuen Reginalbuslinien 860 und 862 vorgestellt. Hier wurde der Verlauf der Buslinie 862 folgendermaßen beschrieben: “… die vom Puchheimer Bahnhof über die Allinger Straße in Puchheim zur Roggensteiner Allee in Eichenau und zum Bahnhof Eichenau rollen soll.” Es ist hier die Allinger Straße in Puchheim erwähnt, diese hat aber mit der Allingerstraße in Eichenau überhaubt nichts zu tun, sie liegt ganz woanders. Die Linienführung in Eichenau ist über die Roggensteiner Allee zum Bahnhof beschrieben. Es ist unklar, ob dies ein erheblicher Fehler im Zeitungsartikel ist oder ob die Linie 862 irgendwann einmal so geplant war. Die Grafik neben dieser Beschreibung ist irreführend, da hier die Linie 860 von Olching nach Germering abgebildet ist. Man kann den Verlauf durch die Hauptstraße in Eichenau erahnen.

(Quelle: https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/eichenau-ort80567/von-germering-nach-olching-ein-bus-soll-drei-s-bahn-linien-verbinden-11648929.html)

Ein Artikel in der Süddeutschen Zeigung vom 11.02.2019 behandelt ebenfalls die neu geplanten Buslinien. Auch hier ist die Allingerstraße in Eichenau an keiner Stelle erwähnt. Der in dem Artikel enthaltene Satz - “Aus der jetzigen Nachtlinie 824 wird die Nummer 861, die dann ihre Runde über die Haltestelle am Eichbüchl dreht.” - kann so verstanden werden, dass für die Allingerstraße alles beim Alten bleibt und nur wie bisher die Haltestelle “Am Eichbüchl” angefahren wird.

(Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/mehr-mobilitaet-fuer-pendler-quer-durch-den-landkreis-1.4326204)

Die öffentlichen Bekanntmachungen der Gemeinderatssitzungen am 30.04.2019 und 21.05.2019 führen beide den sehr allgemein formulierten Tagesordnungspunkt auf: “Änderung der Streckenführungen zum MVV-Jahresplanwechsel am 12.12.2021”.

(Quelle: https://www.eichenau.org/tagesordnung-gemeinderatssitzung-am-30.04.2019
und https://www.eichenau.org/tagesordnung-gemeinderatssitzung-am-21.05.2019)

Der Sitzungsbericht der Gemeinderatssitzung vom 30.04.2019 enthält kleine Grafiken mit einem Ortsplan von Eichenau, in den die vorgeschlagenen Linienführungen eingezeichnet sind. In dem Bericht sind die Peter-Rosegger-, Emmeringer- und Carl-Orff-Straße sowie die Roggensteiner Allee erwähnt - alle beziehen sich auf die geplante Ortsbuslinie 861.

(Quelle: https://www.eichenau.org/sitzungsbericht-gemeinderatssitzung-am-30.04.2019)

Der Sitzungsbericht der Gemeinderatssitzung vom 21.05.2019 enthält eine große Grafik mit einem Ortsplan von Eichenau, in dem die geplanten Linienführungen eingezeichnet sind.

(Quelle: https://www.eichenau.org/sitzungsbericht-gemeinderatssitzung-21.05.2019)

Das Mitteilungsblatt 6/2019 der Gemeinde Eichenau vom 31.05.2019 enthält in Bezug auf die geplanten Buslinien den gleichen Inhalt wie der Sitzungsbericht der Gemeinderatssitzung vom 30.04.2019.

(Quelle: https://www.eichenau.org/mitteilungsblatt-nr.-6-2019-ausgegeben-am-31.05.2019)

Das Mitteilungsblatt 7/2019 der Gemeinde Eichenau vom 30.06.2019 enthält in Bezug auf die geplanten Buslinien den gleichen Inhalt wie der Sitzungsbericht der Gemeinderatssitzung vom 21.05.2019.

(Quelle: https://www.eichenau.org/mitteilungsblatt-nr.-7-2019-ausgegeben-am-30.06.2019)

Resümee: Bei 11 bzw. 14 Tagesordnungspunkten der beiden Gemeinderatssitzungen vom 30.04. und 21.05.2019 kann vermutet werden, dass für die Behandlung der Problematik einer völlig neuen Linienführung durch die Allingerstraße nicht besonders viel Zeit aufgebracht worden ist. Laut den Sitzungsprotokollen wurde die Streckenführung der Buslinie 861 durch die Roggensteiner Allee im westlichen Gemeindegebiet diskutiert. Die Busline 862 oder irgendetwas, was damit in Zusammenhang steht, ist an keiner Stelle erwähnt.
In keinem Zeitungsartikel und in keinem Schreiben der Gemeinde ist die Allingerstraße in Eichenau in irgendeiner Form textuell erwähnt. In den Grafiken der Ortspläne, in denen die geplanten Streckenführungen der Buslinien eingezeichnet sind, ist der Straßenname Allingerstraße von der roten Linie, die die Streckenführung aufzeigt, verdeckt.
Die einzige Möglichkeit, die Planung zu erkennen, ist, diese Grafiken zu studieren. Selbstverständlich ist es bei genauerem Studium möglich, aus dem abgedruckten Ortsplan herauszulesen, dass eine Streckenführung durch die Allingerstraße verläuft.
Aber: Warum wurde dieses Novum einer Buslinie - sogar Regionalbuslinie - durch die gesamte Allingerstraße, das es in dieser Form noch nie gegeben hat, mit keinem Satz im Mitteilungsblatt, in den Sitzungsberichten oder sonstigen Veröffentlichungen erwähnt? Ist es wirklich so uninteressant? Ist es wirklich so belanglos für alle Bürger, wenn seitens des Gemeinderats durch eine völlig neue Linienführung versucht wird, dass möglichst viele Menschen vom Auto auf den Bus umsteigen sollen und der Individualverkehr reduziert werden soll (Zitat aus einer jüngsten Pressemitteilung der Parteien)?
Ist einzig und allein eine Grafik als Information für die Bürger ausreichend?
Warum haben die Anwohner nicht bereits im Frühjahr 2019 ein Informationsschreiben von der Gemeinde erhalten, in dem auf die Planung einer Buslinie hingewiesen wird? Schließlich handelt es sich um eine gravierende und einschneidende Veränderung. Die Anwohner kennen ihre Straße doch am besten und hätten einen wichtigen Beitrag für die Planung und Diskussionen leisten können. Warum haben die Anwohner erst am 21.02.2020 ein Schreiben von der Gemeinde erhalten, indem die Linienführung durch die Allingerstraße beschrieben ist und die Anlieger zu einem Informationsabend, in dem die “Situierung der Haltepunkte” diskutiert werden soll, eingeladen wurden?

Informationsveranstaltung vom 09.09.2020

Hier können Sie sich nochmal das Video zu der Informationsveranstaltung zu den geplanten Buslinien vom 09.09.2020 aus der Budriohalle ansehen:
Video des Livestreams

Petition

Bitte unterstützen Sie die Petition gegen die Regionalbuslinie durch die Allingerstraße!

Mehr als 710 Eichenauer Bürger haben bereits unterschrieben.

https://www.openpetition.de/petition/online/keine-hauptbuslinie-durch-die-wohnstrasse-allinger-strasse-in-eichenau

Unterschriftenformular

Plakat

Flyer

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